Gartenreichbrief -
Neues von der Kulturstiftung

In der Oranienbaumer Orangerie, einer der längsten in Europa, gedeihen derzeit stolze 220 Zitruspflanzen in der großen und kleinen Ost-Orangerie. Darunter befinden viele Pomeranzen, Nabelorangen, Volkamer-Zitronen und weitere Besonderheiten. Diese beeindruckende Sammlung ist nicht nur eine Augenweide, sondern auch das Ergebnis sorgfältiger Pflege und optimaler Überwinterungsbedingungen.

Sämtliche Zitruspflanzen werden in den östlichen Pflanzenräumen untergebracht. Hier halten die Gärtner andere Temperaturen vor als in der Westorangerie. Zitruspflanzen werden von uns kalt überwintert – d. h. die Temperaturen werden zwischen 3 und maximal 12°C gehalten – eine entscheidende Maßnahme für das Wohlbefinden der Pflanzen. Während der Wintermonate befinden sich die Zitrusgewächse in einem Winterschlaf. Bei Temperaturen über 12°C würde die Photosyntheseleistung stark ansteigen, was dazu führen könnte, dass die Pflanzen beginnen zu treiben. Dies wäre jedoch problematisch, da die neuen Triebe nicht ausreifen würden und somit anfällig für Schädlinge wären.

Um optimale Bedingungen zu gewährleisten, lüften wir täglich das Pflanzenhaus und regulieren sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit entsprechend der Witterung. Die Einhaltung dieser Temperaturschwelle hat höchste Priorität, um das Wachstum der Pflanzen zu kontrollieren und ihre Vitalität zu sichern.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Pflanzenschutz. Obwohl wir auf manuelle Methoden setzen – wie das Reinigen und Entfernen von Schädlingen – kann es notwendig sein, bei invasiven Schädlingen auf chemische oder naturbasierte Spritzmittel zurückzugreifen.

Zitruspflanzen in Oranienbaum © Lars Reimann

Auf das richtige Wässern kommt es an!

Auch beim Wässern während der Winterruhe sind wir besonders vorsichtig: Wir verwenden ausschließlich abgestandenes Wasser mit einer Temperatur, die der des Überwinterungsraums entspricht. Staunässe ist für Zitruspflanzen extrem schädlich; daher empfehlen wir allen Hobbygärtnern, einen Holzstab in die Erde des Kübels zu stecken. So lässt sich leicht ablesen, ob tatsächlich gegossen werden muss selbst wenn die obere Kübelerde trocken erscheint. Zitruspflanzen werden nur mäßig feucht gehalten.

Sebastian Doil, Abteilung Gärten und Gewässer