Am Tag des offenen Denkmals war es endlich soweit. Nach 14 Monaten Bauzeit konnte die kleine Landmarke der Öffentlichkeit präsentiert werden. Beinahe 100 Neugierige besichtigten das frisch sanierte und restaurierte Gebäude.
Fragen wie: „Wozu diente das Objekt“, „War es wirklich schon immer so farbig“, konnten an diesem Tage von Herrn Hartmann, Leiter der Baudenkmalpflege, beantwortet werden. Und wir können mit voller Überzeugung sagen: „Ja“, die Farbgebung der Fassade, welche etwas an ein märchenhaftes Dornröschenschloss erinnert, entspricht der originalen Befundung. Genau über dem Türsturz des wallseitig gelegenen Einganges sind eben diese originalen Befunde bis heute erhalten geblieben. Somit war eine Rekonstruktion der Fassaden sehr gut möglich.
Analog dem Haus der Fürstin wurde auch hier ein Stippputz in aufwendiger und traditioneller Handwerkstechnik aufgebracht. Diesmal war es allerdings kein durchgefärbter Putz. Hier wurde der Putz erst nach dem Trocknungsprozess farbig gefasst. Eine Fassung in Beige erhielten auch alle Elemente die selbst aus Sandstein gefertigt wurden oder eine sandsteinfarbene Optik erhalten sollten, wie Pilaster oder Rundbögen. In dem Erbauungsjahr, so muss man sich vorstellen, wurde der Sockel aus Sandsteinquadern mit kleinstmöglicher Fuge verlegt. Es entstand der Eindruck eines monolithischen Sockels. Ehemals waren die Steine „frisch“ aus dem Bruch herangebracht wurden und eben sandfarben. Diese Optik sollten auch alle Zierelemente darüber erhalten, weshalb sie in diesem Beigeton gefasst wurden. Eine Einheit entstand.