Auf der Insel Stein gibt es ab sofort eine weitere Sehenswürdigkeit zu entdecken.
Mit Abschluss der langjährigen Sanierungsmaßnahmen können die aus drei Räumen bestehenden sogenannten Römischen Bäder wieder besichtigt werden. Der Zugang zu der 45 m² großen, L-förmigen Raumfolge befindet sich neben den Feigengrotten direkt gegenüber der Villa Hamilton.
Ursprünglich in Anlehnung an antike Bäder und Thermen entworfen, blieben die Römischen Bäder zu Lebzeiten des Fürsten Franz unvollendet und wurden nie als solche genutzt. Infolge baulicher Mängel und fehlender Mittel zur Instandhaltung verfielen die Räumlichkeiten bis zum Ende der 1990er-Jahre. Mit Mitteln des Landes Sachsen-Anhalt und der Bundesrepublik Deutschland konnten die Insel Stein und in diesem Zuge auch die Römischen Bäder restauriert und somit wieder zugänglich gemacht werden.
Besonderheiten sind der ursprünglich in Stuckmarmortechnik, heute jedoch als Imitat ausgeführte Schmuckfußboden und die prächtigen Marmorpilaster an den Wänden des Hauptraums. Der Boden wird durch eine Felderteilung aus roten Stuckmarmorplatten mit weißen Füllungen und dazwischen ausgelegten quadratischen Kalksteinplatten gegliedert. Bezug nehmend auf das geometrische Muster des Fußbodens sind an den Wänden des Hauptraums zehn nachantike Marmorpilaster zwischen den halbrunden Nischen angeordnet. Vier dieser Pilaster sind aus weißem Carrara Marmor gefertigt und mit grotesken Ornamenten aufwendig dekoriert. Sie stammen aus der Renaissance und wurden als Versatzstücke wiederverwendet. Den passenden Raumabschluss bilden die nach historischem Vorbild neu angefertigten zweiflügeligen Rahmenfüllungstüren an Vorder- und Hintereingang der Raumfolge.
Der tonnengewölbte Hauptraum der Römischen Bäder ist zum Schutz seiner hochwertigen Ausstattung über eine eingerichtete Sauberlaufzone begehbar und kann an den regulären Öffnungszeiten der Insel Stein besichtigt werden.