Fotoausstellung Schwarz/Weiß. Fotografie im Gartenreich – Gestern und Heute

Ausstellung im
Gartenreich Dessau-Wörlitz

Die öffentliche Ausstellung kann während der Öffnungszeiten des Schlosses besichtigt werden.

Bis zum 31. Oktober
Di–So, Feiertage 10–17 Uhr

Der Eintritt ist kostenfrei, eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.

Schloss Luisium
Am Luisium 5
D-06844 Dessau-Roßlau, OT Waldersee

T: +49 (0)340-218370

» schloss-luisium@gartenreich.de

Schwarz/Weiß. Fotografie im Gartenreich – Gestern und Heute Fotoausstellung

Die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz präsentiert in den beiden Torhäusern des Luisiums in Dessau-Waldersee großformatige historische Ansichten aus der Pionierzeit der Fotografie bis in die 1950er Jahre. Diesen wird je eine Fotografie von 2021 gegenüber gestellt, welche aus der historischen Perspektive aufgenommen wurde.

Die Ausstellung wurde ursprünglich aus Anlass des Jubiläums „20 Jahre UNESCO-Welterbe Gartenreich Dessau-Wörlitz“ konzipiert. Nun ist ein Teil der Fotografien erneut zu sehen. Sie zeigen die wechselvolle Veränderungsgeschichte der Schlösser und Gartenarchitekturen sowie der Gärten und Parks, eröffnen spannende Vergleichsmöglichkeiten und bringen überraschende Erkenntnisse für das Auge der Betrachterinnen und Betrachter.

Über die Ausstellung
Im Bildarchiv der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz haben 492 Glasplatten-Negative von Fotografien aus dem Gartenreich des 19. Jahrhunderts überdauert. Weitere historische Ansichten bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts konnten in Kooperationen mit dem Stadtarchiv Dessau, dem Museum für Stadtgeschichte Dessau, der Anhaltischen Gemäldegalerie Dessau, dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum/Messbildarchiv zusammengetragen werden. Die Kulturstiftung präsentiert ihren Besucherinnen und Besuchern einen Teil der Fotos aus Dessau, Mosigkau, Mildensee, Vockerode, Großkühnau, aus dem Georgium, dem Luisium und vom Sieglitzer Berg, die bis in die Pionierzeit der Fotografie zurückreichen.



Begleitkatalog
Zur Ausstellung ist ein Begleitkatalog erschienen. Hier ist nicht nur die Geschichte der Fotografie im Gartenreich zusammengefasst worden, auch die garten- und baugeschichtlichen Erkenntnisse, welche die Betrachtung der historischen Fotografien mit sich bringen, werden näher beleuchtet. Der Katalog ist in allen Gartenreichläden und im Online-Shop der Kulturstiftung für 5 Euro erhältlich.

Hintergrund: Fotografie und Bildarchiv im Gartenreich Dessau-Wörlitz
In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich mit der Fotografie eine Technik, die zunehmend in Konkurrenz zu anderen künstlerischen Herstellungsmethoden stand.
Im Jahr 1844 kam der Porträtmaler Gustav Völkerling (um 1805–1876) aus Leipzig nach Dessau. Der selbst künstlerisch begabte Herzog Leopold IV. Friedrich von Anhalt (1794–1871) ließ sich von ihm porträtieren und beauftragte ihn im Jahr 1864 mit einer Serie von Ansichten zum Thema „Das Land Anhalt und seine Sehenswürdigkeiten“. Schon einige Jahre zuvor hatte Völkerling Landschaftssituationen fotografisch festgehalten.
Adolph Hartmann (1864–1923) kann als Nachfolger Gustav Völkerlings angesehen werden. Der aus Hannover stammende Fotograf arbeitete von 1890 bis zu seinem Tode in Dessau. Er hinterließ ein beachtliches Archiv an Glasplatten-Negativen. Er durfte den Titel eines „Herzoglichen Hofphotographen“ führen.
Im April 1885 wurde die Königlich Preußische Meßbildanstalt gegründet mit dem Ziel, die wichtigsten Denkmale in Preußen, später in ganz Deutschland exakt zu dokumentieren. Im Messbildarchiv befinden sich heute insgesamt über 100.000 historische Aufnahmen von bestehenden und von inzwischen zerstörten Bau- und Kunstdenkmalen.
Die Gründung der Joachim Ernst Stiftung, kurz darauf umbenannt in Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, erfolgte 1918. In der Joachim Ernst Stiftung wurde ein Bildarchiv gegründet, von dem 492 Glasplatten-Negative erhalten geblieben sind.

Die Ausstellung wurde dankenswerterweise gefördert vom Land Sachsen-Anhalt und Lotto Toto Sachsen-Anhalt.