Als Leopold III. Friedrich Franz, Herzog von Anhalt-Dessau, seinem weitläufigen Gartenreich chinesisch inspirierte Prunkräume, eine Pagode, ein Teehaus und Brücken hinzufügte, folgte er einer Praxis, die an den Höfen der deutschen Staaten, Österreichs und ganz Europas weit verbreitet war.
Die Chinoiserie war von solcher Bedeutung, dass sie sowohl von seinen politischen Verbündeten als auch von seinen Rivalen, von konservativen und progressiven Herrschern und sowohl in protestantischen als auch in katholischen Kreisen verwendet wurde. Obwohl die zentrale Rolle Chinas in der elitären Repräsentation dieser Zeit schon oft erwähnt wurde, ist ihre Bedeutung bisher noch undurchsichtig. Die internationale Tagung, eine Kooperation zwischen der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz und dem Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien, hat zum Ziel, die Absichten und Gründe für die Einbeziehung chinesisch inspirierter Räume, Strukturen und Designs in die Repräsentationsprogramme europäischer Höfe im 18. Jahrhundert zu untersuchen.
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