Das Gartenreich
Dessau-Wörlitz

Eine wichtige Aufgabe der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz ist es, ihre Gärten, Bauwerke und Sammlungen zu öffnen und erlebbar zu machen.

Ein neues Ticketssystem

Damit verbunden ist ein hoher Anspruch an die Besucherfreundlichkeit. Unser Service konnte mit Hilfe eines neuen digitalen Ticketsystems deutlich verbessert werden. Dank des Sytems ist der Besuch der Schlösser und Bauwerke und auch der Gondelfahrten über den Wörlitzer See für Individualreisende einfacher und planbarer geworden. Zum Wunschtermin können die Eintrittskarten bereits im Vorfeld bequem von zu Hause aus gekauft werden. 

Digitale Medien zur Vermittlung

Ein weitere Aspekt der Stiftungsarbeit besteht in der Vermittlung des Welterbes. Menschen aller Altersgruppen an die Schätze des Gartenreichs heranzuführen und Wissen weiterzugeben ist eine Kernaufgabe der Museumspädagogik. Wie lassen sich die Schlösser und Gärten als spannende Lern-, Erfahrungs- und Begegnungsräume nutzen, die dem Gartenreich insgesamt, aber auch einzelnen musealen Kostbarkeiten gerecht werden? Vor dem Hintergrund dieser Frage entwickelt die Museumspädagogik der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz Angebote für das Gartenreich und versucht dabei, Bildung und Vermittlung neu, zeitgemäß und vor allem besucherorientiert zu denken. Für die Einführung digitaler Formate konnten verschiedene Geräte gekauft werden.

Eine App für den Galeriesaal im Schloss Mosigkau

Schloss Mosigkau wurde von Prinzessin Anna Wilhelmine von Anhalt-Dessau (1715–1780) als Sommersitz erbaut. Den zentralen Raum und Höhepunkt des Schlosses bildet der Galeriesaal mit einer seltenen, nahezu vollständig erhaltenen barocken Gemäldehängung. Er enthält bedeutende Gemälde flämischer und holländischer Meister des 17. Jahrhunderts. Zu den Prunkstücken zählen das Kinderbildnis des Prinzen Wilhelm II. von Oranien aus der Hand Anthonis van Dycks und  „Flora und Zephyrus“, ein Gemeinschaftswerk von Peter Paul Rubens und Jan Brueghel d. Ä. Des Weiteren sind Gemälde von Gerrit van Honthorst, Jacob Jordaens und Denijs van Alsloot zu bewundern. Über die Jahrhunderte sind der Saal und die angrenzenden Kabinette nicht verändert worden. Räume und Ausstattung sind ein auf einander abgestimmtes Gesamtkunstwerk und vermitteln somit ein authentisches Bild von der höfischen Kultur des 18. Jahrhunderts.

Bisher waren diese Festräume und die Gemälde nur in einer Schlossführung zu erleben. Durch die Einführung einer App können wir erstmals einen individuellen, kontaktarmen Besuch des Galeriesaals ermöglichen. Zugleich bleibt der Raumeindruck unverändert, weil wir durch die digitale Bereitstellung von Informationen keine Schrifttafeln oder andere Hinweisschilder anbringen müssen. Die App kann vor Ort auf dem eigenen Smartphone abgerufen werden. Um Personen mit Seheinschränkungen die Bedienung zu erleichtern, kann die Schriftgröße und der Kontrast individuell eingestellt werden.

Die App ist ab 1. September 2023 verfügbar und stellt den Auftakt für die Entwicklung weiterer digitaler Angebote dar.

 

Die Bereitstellung des Ticketsystems, der digitalen Medien und der App für Schloss Mosigkau wurde dankenswerterweise seitens der Europäischen Union durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des REACT-EU-Ansatzes als Teil der Reaktion der Union auf die COVID-19-Pandemie finanziert.

 EFRE Signet Paar