1. Mai bis 30. September
Di–So, Feiertage 10–17 Uhr
Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach Voranmeldung zu gesonderten Konditionen möglich.
Führung Schloss inkl. Besichtigung der Ausstellung
Vollpreis: 9 €
Ermäßigt: 7 €
Kinder bis 16 Jahre in Begleitung
eines Erwachsenen: Eintritt frei
Schüler*innen in Gruppen mit
max. 3 Begleitpersonen: 1,50 €
(Ermäßigt sind: Gruppen ab 15 Personen, Studierende bis 25 Jahre, Azubis, Arbeitslose, Schwerbehinderte (Begleitperson frei), Inhaber*innen von Ehrenamtskarten der Stadt Dessau-Roßlau & der Stadt Oranienbaum)
Schloss Oranienbaum
Schloßstraße 9a
D-06785 Oranienbaum-Wörlitz / OT Oranienbaum
T: +49 (0)34904.20259
Was man schon immer einmal über den Tabak aus Anhalt wissen wollte: das Schloss Oranienbaum ist um eine Attraktion reicher. Im jüngst restaurierten, nördlichen Kavalierpavillon hielt das "Haus des Sammlers - TabakCollegium" Einzug.
Lange Tradition
Vor dem Hintergrund der langen Tradition des Anbaus und der Verarbeitung von Tabak in Anhalt haben sich die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz, die Stadt Oranienbaum-Wörlitz und der Oranienbaumer Verein AGORA e.V. entschlossen, diesem für die Geschichte der Region wichtigen Thema eine Dauerpräsentation zu widmen. In Anlehnung an die sogenannten Tabakskollegien, die ihren Ursprung im 17. Jahrhundert am preußischen Hofe hatten, trägt das „Haus des Sammlers” den Beinamen „TabakCollegium”. Dieses wurde im restaurierten Nördlichen Pavillon des Schlosses Oranienbaum eingerichtet, in dem sich einst die Küchenräume der Bauherrin befanden. Henriette Catharina, Gemahlin des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627-1693) und Prinzessin aus dem Hause Oranien-Nassau (1637-1708), hatte hier ab 1683 ihren Sommersitz errichtet. Ab 1693 hat die Fürstin vermutlich aufgrund der wirtschaftlichen Erfolge der Tabakproduktion in ihrer niederländischen Heimat einem ersten Landwirt in Oranienbaum das Privileg zum Tabakanbau verliehen. Damit wurde auch der Tabakanbau in Oranienbaum eine Erfolgsgeschichte, an der die meisten Oranienbaumer Familien Anteil hatten.
Zahlreiche Utensilien aus der Tabakgeschichte
Im Laufe der Jahrhunderte nahm die Tabakproduktion in Oranienbaum einen großen Aufschwung. In ihrer Blütezeit am Ende des 19. Jahrhunderts gab es 24 Tabakfabriken mit bis zu 166 Arbeitern. Hinzu kamen noch zahlreiche Heimarbeiter, die im Nebenerwerb Zigarren rollten. In vielen Haushalten in der Region Anhalt fanden sich noch Utensilien aus der Tabak-Geschichte: Kisten und Dosen, Kontorbücher, Briefe, Fotos, sogar Gerätschaften – und vor allem Pfeifenköpfe aus Porzellan, Keramik, Holz oder Horn. Die Ausstellungsobjekte informieren über die Ursprünge des Tabakanbaus, die Kulturpflanze Tabak und ihre Anbaumethoden sowie über die Geschichte der Tabakverarbeitung und stammen aus den Sammlungen des Vereins AGORA und der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz.