1. Mai bis 30. September
Dienstag-Sonntag und Feiertage: 12 bis 16 Uhr
1 €
Die Wörlitzer Synagoge ist der einzig nachgewiesene Sakralbau des Architekten Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff.
Zwischen 1789 und 1790 errichtete die Fürstliche Regierung einen Synagogenneubau für die 130 jüdischen Menschen in Wörlitz. Der Rundbau stellt die architektonische Verbindung zwischen der Stadt Wörlitz und den Wörlitzer Anlagen dar.
F. W. von Erdmannsdorff wählte römische Herkules-Viktor-Tempel (auch Vesta-Tempel) als Vorbild. Der Bau steht auf einem kleinen künstlichen Hügel und weist Rundfenster zwischen Pilastern auf. Untypisch für einen Synagogenneubau des 18. Jahrhunderts ist die Abweichung vom achteckigen Grundriss. Dem jüdischen Ritus entsprechend wurde auch ein Ritualbad (Mikwe) angelegt, das auch heute noch im Unterbau der Synagoge zu besichtigen ist.
Die Dessauer jüdische Gemeinde nutzte den Bau bis 1937. Der Reichspogromnacht von 1938 fiel die Innenausstattung zum Opfer, das Bauwerk selbst jedoch blieb dank zweier Wörlitzer Anwohner*innen und des entschiedenen Eingreifens von Gartendirektor Hans Hallervorden (1872–1968) erhalten. Hallervorden verlor daraufhin seine Anstellung.