1789 ließ Fürst Franz in Wörlitz ein Wohnhaus errichten, das für einen Geistlichen gedacht war. Es sollte allerdings anders kommen, denn bereits ab 1790 wurde das Haus von seiner Ehegattin, Fürstin Louise von Anhalt-Dessau, als privates Refugium bewohnt. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts nutzten es dann die jeweiligen Erbprinzen als Wohnsitz.
Nun soll das geschichtsträchtige Gebäude zum Ausstellungszentrum der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz umgestaltet werden. Bis es soweit ist, wird das Haus quasi einmal auf den Kopf und wieder zurück gestellt, natürlich immer mit fokussiertem Blick auf die denkmalgeschützte Substanz. Dabei konnten vielerlei Dinge durch Freilegungsarbeiten ans Licht gebracht werden.
So wurde zum Beispiel eine in einem wunderschönen satten Grün strahlende Tapete hinter den Holzpaneelen entdeckt, die ehemals den gesamten Raum verziert hat. Doch das ist nicht das einzig vorgefundene Gestaltungselement. Überbleibsel von Wandbespannungen, Tapetenreste in leuchtendem Königsblau oder geblümte Fragmente waren hinter etlichen Farbschichten und Bauteilen verborgen.