Die Restaurierung des Borkenhäuschens im Wörlitzer Park ist abgeschlossen. Nach den zwei Jahre dauernden Arbeiten konnte die Gartenarchitektur auf dem Kleinen Weidenheger anlässlich eines Pressetermins am 12. Juli 2021 der Öffentlichkeit übergeben werden. Im Zuge der Südseebegeisterung errichtet, war es othaeitischen Badehäusern nachempfunden worden und soll dem Fürsten Franz von Anhalt-Dessau als privates Badehaus gedient haben. Spitzbogige Fenster- und Türöffnungen aus geschwungenen, astreichen Stämmen verleihen ihm sein charakteristisches Erscheinungsbild.
Über die Restaurierung und Konservierung
Der Erhalt der charakteristischen Erscheinung war oberstes Ziel der denkmalpflegerischen Maßnahmen. Dazu zählte auch die Wiederherstellung der nur noch in Resten vorhandenen Innenraumverzierungen aus geflochtenen Binsen und Schilfmatten. Um selbst kleinste Details der erhaltenen Zierbekleidungen zu dokumentieren, wurde das Gebäude zu Beginn der Maßnahme mittels 3D-Laserscan erfasst. Diese Grundlage ermöglichte eine detailgenaue Rekonstruktion seiner Einzelteile, da zur Instandsetzung der Schäden an der Fachwerkkonstruktion alle äußeren und inneren Zierbekleidungen abgenommen werden mussten.
Eine im Zuge der Instandsetzung eingebrachte Horizontalsperre soll aufsteigende Feuchtigkeit künftig vom Gebäude fern halten - diese hatte über die Zeit zu Schäden an den hölzernen Schwellen und einzelnen Fußpunkten der Konstruktion geführt. Die Instandsetzung des Sparrendaches erforderte Reparaturen an einzelnen Balkenköpfen und den Austausch geschädigter Dachsteine. Aus jüngerer Zeit stammende Dachziegel wurden durch Manufaktur-Biberschwanzziegel ersetzt.