In das Haus der Fürstin am Wörlitzer Kirchplatz zieht wieder neues Leben ein! Das Bauwerk ist in den vergangenen Jahren zu einem Ausstellungszentrum ausgebaut worden. Künftig werden hier die Sonderausstellungen der Kulturstiftung zu sehen sein.
In der Zeit zwischen den einzelnen Sonderschauen wird das Haus aber keineswegs leer sein, sondern präsentiert mit einer mobilen Dauerausstellung, das Gartenreich des 18. Jahrhunderts. Die informative Schau ist so konzipiert und produziert worden, dass sie in kurzer Zeit abgebaut, in Wagen verpackt und eingelagert werden kann. Ebenso schnell geschieht der Aufbau. Das Prinzip, dass sich Sonderausschauen mit der Dauerausstellung abwechseln, ermöglicht es, das Haus ohne nennenswerte Unterbrechung zu bespielen.
Nach dem Abschluss der Sanierungsarbeiten wird die Ausstellung derzeit aufgebaut. Es gilt, die zahlreichen Grafiken und Gemälde an den Wänden zu positionieren und anschließend einzuleuchten, bis das Haus und seine Ausstellung feierlich eröffnet werden.
Blick in einen der Ausstellungsräume (©KsDW, Peter Dafinger)
Mobile Dauerausstellung wird am 13. August im Haus der Fürstin eröffnet.
Im Mittelpunkt der ersten Ausstellung mit dem Titel „Das ganze Land ein Garten“ steht das Gartenreich im 18. Jahrhundert und damit die Lebenswelt des Fürstenpaares Franz und Louise von Anhalt-Dessau. Neben Fürst Franz stellt sie die wichtigsten Persönlichkeiten aus seinem Umkreis sowie wertvolle Errungenschaften vor, die das Bild des Fürsten und seines Fürstentums bis heute prägen. Dies gilt für die aufklärerischen Reformen des Fürsten, aber auch für die neuen Baustile des Klassizismus und der Neugotik. Im Gartenreich werden sie durch das Landhaus und das Gotische Haus repräsentiert. Die Schlösser Mosigkau und Oranienbaum wie auch die einstige Residenzstadt Dessau erhalten jeweils einen eigenen Raum, in dem ihre Bedeutung für das Werk des Fürsten Franz deutlich wird.
Natürlich spielt auch die Fürstin Louise Henriette, die im Haus der Fürstin viele Jahre gelebt hat, eine wichtige Rolle. Der Raum „Innenansichten“ ist den Tagebüchern der Prinzessin und ihrer Korrespondenz mit ihren Wegbegleiterinnen gewidmet, ein anderer Raum dem Luisium als ihrem Rückzugsort. Über den sehenswerten Galeriesaal mit den bauzeitlichen Bücherschränken werden die Besucherinnen und Besucher zurück zum Eingang geleitet. Zweisprachige Hörführungen, die sich gleichermaßen an Erwachsene wie Kinder richten, und ein ebenfalls zweisprachiges Begleitheft bieten alle nötigen Informationen zu den Exponaten.
Impression aus dem Treppenhaus (©KsDW, Peter Dafinger)
Dank
Wir danken Dr. Paul Beckus (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Professur für Geschichte der frühen Neuzeit), der die Ausstellung inhaltlich und wissenschaftlich betreute. Die Begleitbroschüre und auch die Audioguide-Texte für Erwachsene und Kinder entstanden in einer Zusammenarbeit zwischen Dr. Beckus und Prof. Dr. Andreas Pečar (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Professur für Geschichte der frühen Neuzeit) mit Studierenden im Wintersemester 2020/21.Ohne die großzügige Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt und die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt wäre die mobile Dauerausstellung nicht möglich geworden.
Rüdiger von Schnurbein, Abteilung Schlösser und Sammlungen