Das UNESCO-Weltkulturerbe Gartenreich Dessau-Wörlitz begeht 2023 ein bemerkenswertes dreifaches Jubiläum. In dessen Zentrum stehen die Stadt Oranienbaum, das Wörlitzer Schloss und das Gotische Haus im Wörlitzer Park.
Im Jahr 1673 – vor 350 Jahren – wurde der Ort Nischwitz in Oranienbaum umbenannt. Seinen Namen verdankt die Kleinstadt der Prinzessin Henriette Catharina von Oranien-Nassau, die hier ein barockes Ensemble aus Schloss, Park und Stadt entstehen ließ. Ab 2023 sollen in einer neuen Ausstellung im Schloss Geschichten seiner unterschiedlichen Nutzung und seiner Bewohner erzählt und Spuren, welche die Zeit hinterlassen hat, in den Blick genommen werden.
100 Jahre später, nach gerade einmal vier Jahren Bauzeit, konnte Fürst Franz gemeinsam mit seiner Gemahlin Louise am 22. März 1773 das Fürstlich Anhalt-Dessauische Landhaus in Wörlitz feierlich einweihen. Vor 250 Jahren entstand damit – nach Planungen des Architekten und Kunsttheoretikers Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff – eines der frühesten klassizistische Bauwerke Kontinentaleuropas.
Ebenfalls im Jahr 1773 begannen die Bauarbeiten am Gotischen Haus im Wörlitzer Park. Es beeinflusste entscheidend die Entwicklung der neugotischen Architektur in Mitteleuropa.